ARD
Die Kirche und die Rechten
Report, Gesellschaft und Politik • 18.06.2019 • 00:00 - 00:45
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2019
Report, Gesellschaft und Politik
In Zeiten von wachsendem Rechtspopulismus und zunehmender Fremdenfeindlichkeit treten die Kirchen für eine offene Gesellschaft ein, für Toleranz, das Recht auf Asyl und ein christliches Menschenbild, das auch Zugewanderte und Minderheiten einschließt. Doch diese Positionen geraten besonders in der evangelischen Kirche unter Druck von außen - aber auch von innen. Vor allem gegen diese Haltung in der Flüchtlingspolitik laufen Rechtskonservative Sturm. Aber auch tolerante Positionen gegenüber Homosexualität, Gleichstellungs- und Genderfragen sind ihnen ein Dorn im Auge. Nicht nur die AfD mit ihrer Vereinigung "Christen in der AfD", sondern auch Christen aus dem evangelikalen Spektrum und sogar vereinzelt Pastoren machen mobil gegen die angebliche "Politisierung und Säkularisierung" der Kirche. Während eine Allianz aus "Bibeltreuen" eine Rückkehr zur wörtlichen Auslegung der Bibel, als "dem ultimativen Wort Gottes", beschwört und ihre Grundsätze "dem Zeitgeist geopfert sieht", setzen Rechtspopulisten darauf, den Islam als christliches Feindbild in die Kirche zu tragen. Doch die wehrt sich. Im Osten Deutschlands, aber auch in westdeutschen Städten wie Dortmund, dem Austragungsort des Evangelischen Kirchentages, engagieren sich Gemeinden gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikale. Auch die katholische Kirche steht zunehmend unter Druck von ultrakonservativen Kräften, denen insbesondere das Engagement des Papstes gegen den Klimawandel und für Geflüchtete zuwider ist. Nicht weniger als dessen Ablösung wird von einigen als Ziel ausgerufen. Helfen soll dabei ein Zusammenschluss von "Kulturkämpfern" aller Konfessionen, darunter rechts-fundamentalistische Theologen und Priester.