ZDF
Armes Deutschland, reiches Deutschland
Info, Gesellschaft + Soziales • 11.08.2020 • 20:15 - 21:00
Viele Alleinerziehende, wie Angela Beinsen, kommen finanziell kaum über die Runden.
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Ismet Koyun hat ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut.
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Die Hälfte der deutschen Bevölkerung besitzt nur rund 1 Prozent des Gesamtvermögens.
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Familie Pohl hat sich für eine eigene Immobilie entschieden.
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Originaltitel
Armes Deutschland, reiches Deutschland
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2020
Info, Gesellschaft + Soziales
Wir leben in einem reichen Land. Aber das Vermögen ist ungleich verteilt, das Gefühl von Ungerechtigkeit verbreitet. Wer profitiert vom Wohlstand? Und wie wirkt sich die Corona-Krise darauf aus? Schon davor wurde diskutiert, ob die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht. Jetzt fürchten sich noch mehr davor, abzurutschen. "ZDFzeit" schildert, wie Menschen mit unterschiedlichsten Vermögensverhältnissen mit der neuen Situation umgehen. "Geld hat mich nie interessiert. Ich investiere alles in die Ideen, die ich hier habe." Kein Wunder: Ismet Koyun, millionenschwerer Unternehmer, verdient sein Geld mit Sicherheitssoftware und gehört zu den zehn Prozent der Bevölkerung, denen mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens gehört. Die Mehrheit muss sich mit deutlich weniger begnügen - auch die rund 40 Prozent der Deutschen, die mit einem Nettovermögen von mindestens 22 800 Euro zur Mittelschicht gerechnet werden. Sie verdienen ihr Geld meist als Angestellte oder Selbstständige. Selbst mit diesem Einkommen: Reich werden sie damit eher nicht - und Sparen bringt schon lange nichts mehr. Was aber noch immer funktioniert: der klassische Weg zum Vermögensaufbau über eine eigene Immobilie. Auch Familie Pohl aus Berlin hat sich dafür entschieden. Die Ratenzahlung war bisher gut zu stemmen. Doch seit einem knappen Jahr ist Anke in Elternzeit und Carsten durch die Corona-Krise in Kurzarbeit. Wie es weitergeht, steht in den Sternen. So wie ihnen geht es mittlerweile vielen. Durch die Pandemie hat sich die wirtschaftliche Situation in etlichen Haushalten verschlechtert. Auch regional gibt es Unterschiede. Wie sieht die Lage bei den Ostdeutschen aus, die noch immer deutlich weniger auf der hohen Kante haben als die Westdeutschen? Was ist mit all den anderen, die vorher schon zu den Geringverdienern gehörten? Migranten etwa, die im Schnitt ein niedrigeres Einkommen haben als Deutsche ohne ausländische Wurzeln. Oder gar die Bevölkerungsschicht, die direkt von Armut bedroht ist? Zu ihr gehören viele Alleinerziehende wie Sabrina Beinsen, die gerade so über die Runden kommen und in der Regel über keinerlei Rücklagen verfügen. Betroffen sind immerhin 16 Prozent der Deutschen. Hier dämpfen zwar staatliche Transferleistungen die Folgen ab, aber an Vermögensaufbau - selbst im bescheidensten Rahmen - ist überhaupt nicht zu denken. Wer gewinnt und wer verliert in der Krise? Was macht sie aus unserem Wohlstand? Und wie ist es wirklich um die Chancengleichheit bestellt?